Ja die Iren, sie haben Zeit. Egal ob beim Autofahren, einkaufen, Regale einräumen oder was auch immer sie tun; sie sind langsam. Nicht aufdringlich langsam, einfach nur gemütlich und genügsam. In Deutschland wird ein Supermarkt Regal in Sekundenschnelle eingeräumt, in Irland wir eine Marmelade nach der anderen, von dem jungen Studenten, im grauen Schlabberpulli gemütlich eingeräumt. Man geht an ihm vorbei und grüßt freundlich, er grüßt zurück. In Deutschland kannst du froh sein, wenn du es schafft, bei deiner Frage an die Verkäuferin, ihr hinterher zu sprinten. Hier ist es typisch Irisch noch an die Begrüßung ein nettes „How are you“ dran zu hängen. Meist entsteht dadurch kein Gespräch, aber hey, man ist ja höflich. Wenn man dann seinen Einkauf erledigt hat und zurück ins Hostel fährt, hat man einen Iren nach dem Anderen vor sich. Die Straßen erinnern einen hier meist an einen deutschen Feldweg. Trotz das gefühlt immer nur ein Auto durch passt, hält ein Ire einfach Komplett drauf. Nur wenn du hinter ihm fährst hat er komischerweise unendlich Zeit. Google Maps Route sagt dir 30 min, nach gefühlten 3 Stunden und gefahrenen 45 min ist man dann endlich am Hostel. Dort kramt man dann sein frisch eingekauftes matsch Toast aus der Einkaufstasche und toastet es. Man geht die Treppe rauf ins Zimmer, geht auf Toilette, und unterhält sich auf dem Weg noch; kommt wieder in die Küche, und der Toast ist immer noch in dem Toaster. Man fragt sich dann ob schon wieder neue Toast in den Toaster hineingeworfen wurden. Bis man feststellt, dass es noch genau die selben sind, die man zuvor in den Toaster geschmissen hat. Selbst der Toaster hat hier mehr Zeit. In jedem Pub dauert das Bier gefühlt ne Minute länger, an jeder Kasse steht man eine Minute länger, an jeder Ampel wartet man eine Minute mehr, aber das ist Ok, man gewöhnt sich dran und wird genauso tiefen entspannt. Somit, gute Nacht.

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